Diesen Winter erwischt es besonders viele: Schnupfen, Husten und Heiserkeit führen zu Ausfällen, Grippe zu wirklich schwerer Krankheit mit wochenlangen Folgen für Wohlbefinden und zum Beispiel Sporttauglichkeit.
Schlechte Händehygiene und falsches Lüften dürften die Hauptursachen für die vielen Atemwegsbeschwerden und -Erkrankungen im Winter sein. Hände waschen oder desinfizieren bei gehäuftem Personenkontakt oder vor Essensaufnahme sind Sache jedes Einzelnen. Arbeitgeber können das erleichtern, indem sie pH – neutrale Waschlotionen statt austrocknender Seifen und evtl. rückfettende Desinfektionsmittel (vor allem in Epidemiephasen) zur Verfügung stellen.
Die Raumluft sollte im Winter bei sitzender Tätigkeit 19 – 25°C mit einem Optimum bei 21°C erreichen, bei leichter Tätigkeit 18 – 24°C, optimal 19 und bei starker Anstrengung über 12 °C, optimal 16°C. Die Temperaturen der Oberflächen sollten nicht mehr als 3 – 5 Grad von der Lufttemperatur abweichen.
Bei sitzender Tätigkeit, bei der wird die Hälfte unserer Wärmeabgabe durch Abstrahlung verlieren, sind wir besonders empfindlich. Kalte, weil schlecht gedämmte Außenwände lassen uns von der Wand oder dem Fenster abrücken, was zu einer deutlichen Abnahme des Tageslichts führt (in zwei Metern Abstand besteht nur mehr die halbe Helligkeit wie einen Meter vom Fenster entfernt; direkte Sonnenstrahlen ausgenommen). Hohe Glasfronten mit nur 2 Scheiben führen bei kalten Außentemperaturen sogar zu einem Kaltluftabfall, der bodennah verspürt wird. Beides führt dazu, dass mehr geheizt wird und zu hohe Lufttemperaturen eingestellt werden. DA aber die relative Luftfeuchte bei Erwärmung pro Grad Celsius um 7% sinkt, wird die Luft trockener. Die Lösungen: Glasfronten im unteren Teil mit Dämmstoffen, bedruckten Styroporplatten etc. abdecken. Im Neubau nur 3- fach – Verglasungen einplanen. Unter dem Fenster eine Wärmequelle aufstellen (z.B. auch Standcomputer). Eine Platte zwischen die Beine und das Fenster stellen (Beinraum beachten!).
Luftbefeuchtung sollte bei dauernder relativer Feuchte unter 30% erfolgen, wenn viel gesprochen wird sollten 40% angestrebt werden. Auskunft über Lösungen für Einzelräume geben Tests von Konsument oder ÖKOTEST, die AUVA berät gerne zu systemischen Lösungen.
Bei trockener Luft kommt es nicht nur zu langsameren Verklumpen und Absinken von Feinstaub, es kommt auch zu statischen Aufladungen – beim Berühren von Türgriffen etc. versetzt es einem einen "Schlag", manchmal springen sogar Funken. Drehstühle können mittels Metallkettchen vom Drehkreuz zum Boden entladen werden.
Richtiges Lüften ist besonders im Winter wichtig. Kippen bringt enorme Verluste an Feuchtigkeit und Wärme, ohne viel Frischluft einzubringen. Da hilft nur Stoßlüften möglichst mit offenen Gangtüren. Zu langes Lüften kühlt die Oberflächen aus und entfeuchtet sie auch – dann fehlt die Feuchtigkeit aus Gipskarton, Textilien und Holz, aus denen sonst die Raumluft "rückbefeuchtet" wird.