2.3 Umsetzung
Vorgehensweise bei kleinen Mitarbeiter:innengruppen (bis ca. 20)
- Planung
- Information der Mitarbeiter:innen
- Gestaltungsworkshops mit Mitarbeiter:innen nach den Vorgaben der Arbeits-Bewertungs-Skala ABS Gruppe
- Belastungen erfassen, bewerten und präzisieren
- Maßnahmen ableiten - Umsetzungsbesprechung mit den Führungskräften und Rückmeldung an die Mitarbeiter:innen
- Dokumentation und Umsetzung
- Wirkungskontrolle
Vorgehensweise bei großen Mitarbeiter:innengruppen (ab ca. 20)
- Planung mit Betriebsführung, PFK, Betriebsrat oder SVP, eventuell externe Berater:innen
- Information der Mitarbeiter:innen
- Fragebogenerhebung psychischer Belastungen auf vier Dimensionen
- Information über die Ergebnisse
- Gestaltungsworkshops mit ausgewählten Mitarbeiter:innen
- Belastungen präzisieren
- Maßnahmen ableiten - Umsetzungsbesprechung mit den Führungskräften und Rückmeldung an die Mitarbeiter:innen
- Dokumentation und Umsetzung
- Wirkungskontrolle (ein Jahr nach Umsetzungsbeginn)
Die Evaluierung psychischer Belastungen ist vollständig, wenn:
- Psychische Belastungen mit geeigneten Verfahren standardisiert ermittelt wurden.
- Messergebnisse beurteilt sind (wo ist welcher Handlungsbedarf).
- Geeignete ursachenbezogene, kollektiv wirksame Maßnahmen abgeleitet sind.
- Maßnahmen umgesetzt werden und im Sicherheits- und Gesundheitsschutzdokument eingetragen sind.
- Die Wirksamkeit überprüft wird.
Weiterführende Informationen
- Detaillierte Informationen zur Evaluierung psychischer Belastungen und entsprechende Hintergrundinformationen finden Sie im Leitfaden der Arbeitsinspektion.
- Die Evaluierungsunterlage der AUVA „Evaluierung psychischer Belastungen. Die Arbeits-Bewertungs-Skala – ABS Gruppe“ beinhaltet neben Informationen zu dem Thema auch ein Evaluierungsverfahren, das vor allem für mittlere und kleine Betriebe gut geeignet ist.
- Auf der Evaluierungsplattform werden verschiedene Verfahren zur Verfügung gestellt, unter anderem auch ein Online-Befragungstool, das auf dem Kurzfragebogen zur Arbeitsanalyse (KFZA) beruht.
Wird die Arbeitsplatzevaluierung psychischer Belastungen und Betriebliche Gesundheitsförderung gemeinsam bzw. kombiniert umgesetzt – was sicherlich einiges an Synergieeffekten für das Unternehmen bedeutet – braucht es eine intensive Planungsphase vor dieser Analyse, zu der Präventivkräfte (Arbeitsmedizin, Sicherheitsfachkraft) sowie Expert:innen aus dem Bereich der Arbeitspsychologie hinzugezogen werden müssen.
Für den Prozess der Arbeitsplatzevaluierung psychischer Belastungen sind grundsätzlich von Beginn an teilweise andere bzw. zusätzliche Aspekte mit zu berücksichtigen, die nach einer Ermittlung nicht mehr eingebracht werden können (z. B. Einteilung der Tätigkeitsgruppen). Diese und weitere hier nicht aufgeführte Punkte bedingen unbedingt Fach-Know-How.