4.3 Gesunde Führungskultur

Abschließend sei nochmals betont, dass im Sinne des Prinzips der geteilten Verantwortung in erster Linie jeder Mensch für seine Gesundheit selbst verantwortlich ist. Dennoch nehmen Führungskräfte eine zentrale Rolle bei der Entwicklung und Umsetzung eines innerbetrieblichen Gesundheitsmanagements ein. 

Führungskräfte tragen dabei nicht nur im Sinne des gesetzlichen Arbeitnehmer:innenschutzes Verantwortung für die Sicherheit ihrer Mitarbeiter:innen, sondern auch für deren physische und psychische Gesundheit. 

Durch ihr Verhalten im Umgang mit sich selbst und mit den Mitarbeiter:innen beeinflussen Führungskräfte Leistungsfähigkeit und Gesundheit; z. B. im Umgang mit Stress. Gesundheit ist also auch eine Frage der Führungskultur, wobei diese immer auf die Situation und die Persönlichkeit des/der Beschäftigten abgestimmt werden sollte. Auf der Suche nach den Elementen einer gesundheitsfördernden Führungskultur lassen sich folgende Kernfaktoren anführen: 

  • Wertschätzung und Anerkennung 
  • Fähigkeit, Ruhe und Objektivität zu bewahren und auszustrahlen 
  • Streben nach Verbesserung und Sinn 
  • Handlungsspielraum und Partizipation 
  • Kommunikation und Transparenz 
  • Soziale Unterstützung 

Praktisch alle Expert:innen und Praktiker:innen betonen, dass Betriebliches Gesundheitsmanagement (auch) Chef:innensache ist. Ohne Überzeugung und Engagement der Führungskräfte kann sie nicht Fuß fassen. Auf der anderen Seite kann niemand Menschen zu einem gesünderen Leben bewegen, geschweige denn zwingen. Die frühzeitige Einbindung der Mitarbeiter:innen in die strategische Umsetzung von Betrieblichem Gesundheitsmanagement ist ein Garant dafür, dass sich dieses nachhaltig im Unternehmen festigt. 

Letztlich werden wir als Gesellschaft und Staat nur dann unseren Wohlstand halten können, wenn Unternehmen und Mitarbeiter:innen bestmöglich gesund sind.

Ein Prinzip, das eine Jahrtausend-Weisheit so auf den Punkt bringt: „Verantwortlich ist man nicht nur für das, was man tut, sondern auch für das, was man nicht tut.“ 

 

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