Hier finden Sie branchenunabhängig Informationen und Anregungen zur bestmöglichen Gestaltung des Arbeitnehmer:innenschutzes in Ihrem Betrieb. Wir wollen Sie im Folgenden auf häufig auftretende Probleme und mögliche Maßnahmen aufmerksam machen.

Gefahren und Belastungen aller Art müssen dokumentiert und Maßnahmen zur Verbesserung gesetzt werden. Viele dieser Aufgaben können aber auch Training, Herausforderung und Glücksbringer (flow) darstellen. Bei der Beurteilung hilft die Evaluierungsplattform “eval.at”, die Checklisten für über 400 Branchen und Arbeitsplatztypen erstellt hat und diese Unternehmen zur Verfügung stellt. 
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Krankenstände und Fluktuation

Fehlzeiten und Fluktuation haben einen wesentlichen Einfluss auf Leistung.

Ein Beispiel: "Porsche ist stolz darauf, bereits über 300 Mitarbeiter:innen ins innerbetriebliche Alkoholprogramm gebracht zu haben. Mehr als 290 davon sind heute trockene und höchst loyale Beschäftigte – ihnen wurde nicht nur die Arbeit gerettet, sondern oft das ganze Leben."

Wo Betriebe zu ihren Mitarbeiter:innen, gleichgültig welcher Hierarchiestufe, stehen und sich für deren Gesundheit engagieren, kommt viel mehr zurück als eine einfache Senkung der Krankenstände. Sie schaffen ein angenehmes Arbeitsumfeld als motiviertes Team.

Umsetzung

Da Fehlzeiten und Krankenstände ein sensibles Thema darstellen, ist auf jeden Fall die Erarbeitung einer unternehmensinternen Betriebsvereinbarung oder Richtlinie zu empfehlen. In dieser sollten die wichtigsten Handlungsschritte definiert und transparent beschrieben sein. Dadurch wird sowohl Führungskräften als auch Mitarbeiter:innen ein entsprechender Handlungsrahmen aufgezeigt. Auch im Rahmen der Entwicklung von Umsetzungsmaßnahmen sollte zwischen Fehlzeiten- und Wiedereingliederungsmanagement unterschieden werden.

Wiedereingliederungsmanagement

Bezüglich Wiedereingliederung und Fallmanagement liegt in Österreich mit Juli 2017 eine gesetzliche Grundlage vor. Mit dem Wiedereingliederungsteilzeitgesetz wurde eine Möglichkeit geschaffen, schrittweise in den Arbeitsprozess zurückzukehren. Voraussetzung ist ein Einvernehmen zwischen Dienstgeber:in und Dienstnehmer:in bezüglich der weiteren Vorgehensweise nach einem mindestens sechswöchigen ununterbrochenen Krankenstand. Das Gesetz sieht die Möglichkeit vor, dass in diesem Fall eine Herabsetzung der wöchentlichen Arbeitszeit um mindestens ein Viertel auf höchstens die Hälfte vereinbart werden kann. Die Wiedereingliederungsteilzeit kann für die Dauer von einem bis zu sechs Monaten vereinbart werden, eine Verlängerung von bis zu drei Monaten ist möglich.

Grundlage der Wiedereingliederungsteilzeit ist eine schriftliche Vereinbarung zwischen Arbeitgeber:in und Arbeitnehmer:in, auf die jedoch kein Anspruch besteht. Voraussetzung ist ein Wiedereingliederungsplan sowie eine ärztliche Bestätigung über die volle Arbeitsfähigkeit. Dieser Wiedereingliederungsplan hat Beginn, Dauer, Ausmaß und Lage der Teilzeitbeschäftigung zu umfassen. Dieser Plan ist in Zusammenarbeit mit der Arbeitsmedizin zu erstellen. Der Dienstnehmer erhält neben dem entsprechend der Arbeitszeitreduktion aliquot zustehendem Entgelt aus der Teilzeitbeschäftigung ein Wiedereingliederungsgeld aus Mitteln der Krankenversicherung. Die bedarf allerdings der Prüfung und Zustimmung durch den chefärztlichen Dienst der ÖGK.

Eine Beratung zum Aufbau eines Wiedereingliederungsmanagements erhalten Sie u. a. auch bei der Fit2Work Betriebsberatung oder Ihrem/Ihrer Arbeitsmediziner:in.

Fehlzeitenmanagement

Fehlzeitenmanagement fokussiert vor allem auf die Häufigkeit von Fehlzeiten und auf Kurzzeitkrankenstände. In der Praxis hat sich die strukturelle Anbindung eines Fehlzeitenmanagements auf der Ebene der unmittelbaren Führungsebene bewährt, da hier der konkrete Kontakt besteht. Die Haltung sollte dabei nicht nur in einer Senkung der Krankenstände, sondern vor allem auch in einer präventiven Funktion im Sinne eines rechtzeitigen Ansprechens von möglichen Problemkonstellationen gesehen werden.

Gesund im Betrieb & Motivation

Regelmäßig einer sinnvollen Tätigkeit nachzugehen und dabei Anerkennung und Lebensunterhalt zu bekommen, ist enorm wichtig für unsere Gesundheit. Tatsächlich aber orientieren wir uns sehr an der Allgemeinheit, insbesondere an unserer Referenzgruppe (gleiches Alter, gleiche Schicht etc.) – also an sogenannten peers.

Wer die Mitarbeiter:innen mitreden lässt, es also mit einer gesunden Führungskultur ernst nimmt, erntet mehr Leistung (Hawthorne Effekt):

Notfallkarte der Wirtschaftskammer Tirol

Trotz aller Sicherheitstechnik besteht immer ein „Restrisiko“ und er kann vorkommen: ein schwerer Arbeitsunfall!

In solch einem Krisenfall passieren in der Hektik leider auch Fehler.

Die Notfallkarte bietet die notwendige Unterstützung, um im Fall der Fälle schnell und effizient zu handeln. Beim richtigen Ablauf bei der Sofortmaßnahmen bis zur Unfallmeldung, der Verständigung von Angehörigen oder bei der Kommunikation nach innen und außen.

Gehen Sie einen Notfall durch und bereiten Sie sich vor.

Die Notfallkarte ist so knapp konzipiert, dass Sie sogar im Notfall Zeit haben, die Anleitungen zu lesen. Aber Sie sollten sie zur Hand haben.

Hier gelangen Sie auf die Homepage der Notfallkarte

Wir empfehlen, die Notfallkarte auf all Ihren Firmen-Mobiltelefonen einzurichten, so dass Sie und Ihre Mitarbeiter:innen jederzeit – im Fall der Fälle – professionell agieren können.

INFO: Merkblätter der AUVA

Die AUVA stellt auf Ihrer Homepage viele hilfreiche Merkblätter zur Verfügung. Aus urheberrechtlichen Gründen sind nicht alle Dokumente online abrufbar, einige von ihnen sind online zu bestellen. Durch Angabe der gewünschten Anzahl und Ihrer Lieferadresse werden Ihnen diese Merkblätter jedenfalls kostenlos überlassen. Der Versand ist ausschließlich innerhalb von Österreich möglich. 

Hitzetage

Die gesundheitliche Belastung und die Häufigkeit von Hitzeerkrankungen nehmen mit der steigenden Temperatur in den warmen Jahreszeiten zu. Dieser klimatischen Belastung sind die Arbeitnehmer:innen ausgesetzt, auch wenn der eigentliche Arbeitsprozess keine Wärmeentwicklung verursacht.

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Arbeitnehmer:innenschutz

Eine Vielzahl von Vorschriften im Arbeitnehmer:innenschutzgesetz wie beispielsweise die Gefahrenevaluierung und die wiederkehrenden Überprüfungen haben in den letzten Jahren zu einem drastischen Sinken der Arbeitsunfälle und somit der Ausfallzeiten von Mitarbeiter:innen und Selbständigen geführt. Hier finden Sie die notwendigen Informationen, die es Ihnen ermöglichen, die gesetzlichen Vorgaben leicht einzuhalten.

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Besondere Personengruppen

Die Anforderungen für die Arbeitsplätze und die dort beschäftigten Arbeitnehmer:innen hängen stark vom Alter, der Berufserfahrung und den gesundheitlichen Gegebenheiten ab.

Auf welche Besonderheiten Sie aufpassen müssen und welche Vorkehrungen Sie treffen sollten, finden Sie bei den einzelnen Personengruppen.

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Körperliche Belastungen und Chancen

Körperliche Faktoren können schädigen, aber auch die Gesundheit erhalten/trainieren. Kräftige Arbeiter:innen sind oft recht stolz auf einen ansehnlichen Körperbau. So geht es um rückengerechte und nicht rückenschonende Arbeit, um Gestaltung von Steharbeit, Minderung von Auswirkungen von Hitze und Kälte oder bei Infektionsgefahren, gesunde Arbeitswege und vieles mehr.

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Psychosoziale Belastungen

Die Ursachen psychischer Belastungen sind vielfältig, wobei hier zwischen privaten Belastungen und beruflichen Belastungen unterschieden wird. Diese beiden Belastungsgruppen stehen in Wechselwirkung zueinander und können zusätzlich durch Persönlichkeitseigenschaften und gesellschaftliche Rahmenbedingungen in ihrer Wirkung verstärkt oder abgeschwächt werden.

Wichtig ist die Unterscheidung zwischen psychischen Belastungen und psychischen Beanspruchungen:

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Ergonomieberatung

Die richtige Gestaltung des Arbeitsplatzes vermeidet Fehlhaltungen und daraus resultierende Krankenstände und mögliche Gesundheitsbeeinträchtigungen.

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